Die Gedächtnislosen

Schwarz, Géraldine

Sprecher: Seifert, Jutta
Spielzeit: 855 Minuten

Die Autorin entdeckt eines Tages, dass ihr Großvater 1938 ein jüdisches Unternehmen arisiert hat. Hier beginnt sie entlang dreier Generationen eine Recherche der Vergangenheitsbewältigung, die sie als Grundstein der deutschen Demokratie versteht. Im Vergleich dazu befragt sie auch Frankreich und das Vichy-Regime, dem ihr Großvater mütterlicherseits diente. Überdeutlich sind für sie die Unterschiede beim Umgang mit der nationalen Geschichte: Während in Deutschland Mitläufertum und Mittäterschaft zu bestimmenden Themen wurden, blendeten die Franzosen sie weitgehend aus. In der Bundesrepublik entstand auf dieser Grundlage ein differenziertes Verständnis individueller Verantwortung in einer Demokratie und ein kollektives Bewusstsein für die Gefahren rechtspopulistischen Denkens. Wo die Auseinandersetzung mit der Kollaboration spät oder so gut wie gar nicht stattgefunden hat, erstarken die Parolen des Rechtspopulismus umso unkontrollierter.

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