Im Mittelpunkt steht ein Skandal: 1900 soll der Kolonialbeamte Geo Schmidt eine junge Afrikanerin vergewaltigt haben. Doch solche Übergriffe waren in den Kolonien nahezu alltäglich, warum also die Aufregung? In Togo waren auch christliche Missionare tätig, die ihre Bemühungen durch Schmidt gefährdet sahen. Ihre unzähligen Briefe nach Berlin führten dazu, dass im Berliner Reichstag Abgeordnete wetterten, die Mission der Zivilisierung in Afrika werde durch brutale Kolonialbeamte gefährdet. Lebendig schildert Rebekka Habermas die Beziehungen, Interessen und Motive der Beteiligten, den Rassismus und Alltag vor Ort und die kolonialen Echos, die der Skandal in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs hervorrief. Damit bietet sie eine glänzend erzählte Mikrogeschichte des Kolonialismus.
Kategorie:
Geschichte, Zeitgeschichte einschließlich Kulturgeschichte und Volkskunde/Geschichte Afrikas/Geschichte der Staaten Westafrikas, Zentralafrikas und Ostafrikas (Allgemeines)/Geschichte einzelner Staaten Westafrikas, Zentralafrikas und Ostafrikas
Verlag:
S. Fischer
Ausleihbar:
Ja
Aufsprachedatum:
03.01.2024
Buchnummer:
1542841