Sie nennen sich "Roma" (=Mensch), die Zigeuner, dieses uralte, aus Indien stammende Volk, das im frühen Mittelalter in Europa einwanderte und vor allem die Donauländer zu seiner Wahlheimat machte. Jahrhundertelang von den "Sesshaften" verachtet, verflucht, gehetzt und vertrieben, weil sie anders waren, weil sie ihr eigenes, alten Stammesgesetzen und -bräuchen gehorchendes Leben lebten, blieben sie Ausgestoßene, Unbekannte. "Solange das Feuer brennt", dieser bei aller epischer Gelassenheit dramatisch anmutende Roman des bedeutenden rumänischen Schriftstellers Zaharia Stancu, bringt uns die "Roma", ihr Fühlen und Denken, die Härte und Exotik ihres Lebens in einem Augenblick äußerster Gefährdung nahe. Der Stamm der weisen Him Basa mit seinen Musikanten und Kesselflickern, Wahrsagerinnen, Tänzerinnen und Paparuden, den jungen Regenmacherinnen, gegen Ende des zweiten Weltkrieges ist Gegenstand dieses Romans.