Yu-chien Kuan wurde 1931 in Kanton geboren, als privilegierter Sohn einer weltläufigen christlichen Akademikerfamilie. Als kleiner Junge erlebt er in Shanghai die Schrecken der japanischen Besatzung. Seine Familie verarmt, als sich sein Vater der kommunistischen Widerstandsbewegung anschließt. Aber mit der Unterstützung von Verwandten kann Kuan studieren. Er wird zum leidenschaftlichen Verfechter maoistischer Ideale und bringt es bis zum Russisch-Dolmetscher im Finanzministerium. Doch bald wird er als Rechtsabweichler denunziert und in die Provinz verbannt. Kaum rehabilitiert, wird er zum Verfolgten der Kulturrevolution. Kuan kann jedoch unter spektakulären Umständen nach Ägypten fliehen. Nach langer Haft verschlägt es ihn am Ende nach Hamburg, wo er ein zweites Mal studiert und eine Deutsche heiratet. Dort ist er nach wie vor als Sinologe tätig.