Die machtbewusste und willensstarke Maria Carolina (1752-1814), Königin von Neapel-Sizilien, eine nahezu unbekannte, selten porträtierte Herrscherin, wurde aus Gründen der Staatsräson früh mit König Ferdinand IV. vermählt. In ihrem lebendig und kompetent geschriebenen Buch schildert die Italienexpertin das bewegte Leben der Monarchin, die sich in einem fremden Land, mit einem ungehobelten Ehemann an ihrer Seite, zunächst als Reformerin im Sinne der Aufklärung präsentierte. Dies änderte sich jedoch mit der Französischen Revolution und der Machtergreifung Napoleons. Verstrickt in die weltpolitische Lage und verbittert über die Enthauptung ihrer geliebten Schwester Marie Antoinette verfolgte Maria Carolina von nun an reaktionäre Ziele, bis sie vom Opiumrausch und ihren zahlreichen Schwangerschaften geschwächt in ihrem Exil in Wien starb.