Die islamische Aufklärung hat längst stattgefunden. Es gab nach 1800 eine breite Bewegung für Freiheit, Gleichheit, Demokratie, für einen weltlichen Staat, für Frauenrechte und Gewerkschaften usw. In atemberaubender Geschwindigkeit modernisierten sich damals die arabischen Gesellschaften. Mit dem 1. Weltkrieg kam die Entwicklung zum Stillstand und der Hass der Muslime auf die koloniale Ausbeutung führte zur Radikalisierung des Islams als Widerstandsideologie. Am Beispiel Ägyptens, der Türkei und des Irans erzählt der Historiker von der Aufklärungsbewegung im 19. Jahrhundert, vom Einfluss westlicher Ideen bis hin zu ihrer Diskreditierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein ganz neuer Blickwinkel, der auf der Auswertung zahlloser Schriften basiert und rasante Veränderungen ebenso wie die Verantwortung des Westens für den Niedergang dieser Fortschritte deutlich macht.