Durch Jahre ohne nennenswerte Einzahlungen in die Rentenkasse wegen intensiver Familienarbeit, meist früher Mutterschaft und entsprechend reduzierter Berufstätigkeit, häufig zudem im Niedriglohnsektor, zeigen Biografien von Frauen aus der Generation der Kriegs- und Nachkriegskinder spezifische Muster. Die münden direkt in Altersarmut, wenn noch Scheidung oder Schicksalsschläge hinzukommen. Die hier interviewten, zwischen 1940 und 1950 geborenen, alleinstehenden Münchner Frauen - knapp die Hälfte mit frühem osteuropäischem Migrationshintergrund - berichten, wie sie mit ca. 1.000 EUR im Monat oder auch weniger bei steigenden Mietkosten zurechtkommen. Sie erzählen von fast unvorstellbaren Sparstrategien ihres Wirtschaftens im Mangel, über ihre Verwundbarkeit und Zukunftsängste, Ohnmacht gegenüber Behörden, Scham. Der dritte Teil des Buches enthält Informationen über Anlaufstellen, über finanzielle und soziale Unterstützungsmöglichkeiten.