Georg

Honigmann, Barbara

Sprecher: Steinhoff, Sabine
Spielzeit: 311 Minuten

B. Honigmann (geboren 1949) nähert sich der Biografie ihres Vaters Georg, zu dem sie ein enges Verhältnis hatte. Sie erzählt nicht chronologisch, vielmehr versucht sie zu verstehen, wer ihr Vater, der aus einer assimilierten jüdischen Familie stammte, war, was ihn geprägt hat. Im Exil in England lernte er ihre Mutter kennen, mit der er, inzwischen Kommunist, in die spätere DDR zurückkehrte. Die Ehe hielt nur einige Jahre, ihr folgten weitere, die auch scheiterten. Er arbeitete als Journalist, Filmproduzent und Direktor eines Kabaretts und wurde immer wieder abgesetzt. Honigmann blickt zurück auf das Zusammensein mit ihm in ihrer Kindheit, erinnert sich an seine Erzählungen, an ihre Fragen an ihn, auf die er oft keine Antworten hatte. Sie zitiert aus Briefen, berichtet von Akten, die sie einsehen konnte. Sie erzählt einfühlsam, aber ohne Sentimentalitäten von einem begabten, zerrissenen, oft einsamen Menschen, der meist zwischen den Stühlen saß, in einer klaren, poetischen Sprache. (ekz)

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